Was würde mein Opa denken?
Heute hätte mein Opa Geburtstag. Er lebt schon lange nicht mehr, aber ab und zu und gerade an solchen Tagen wie seinem Geburtstag, frage ich mich, was er wohl sagen würde, wenn er heute die Nachrichten verfolgen würde. Er, der zwei Weltkriege erlebt hat. Den einen als Kind, den anderen als Soldat.
Als er geboren wurde, regierte der Kaiser. Ich stelle mir die Welt damals recht klein vor. Er hat in seinem Leben nie den Führerschein gemacht. Trotzdem hat er die Welt wahrgenommen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich ihn mal Zeitung lesen gesehen habe, aber auf sowas habe ich als Kind auch nicht geachtet. Ich weiß, dass er sich die Sportschau angesehen hat.
Was würde dieser Mann zu der heutigen Welt sagen? Zu den Nachrichten, die es jeden Tag zu bestaunen und betrauern gibt? Ich weiß es nicht. Wie empfindet man die Welt, wenn sie so radikale Veärnderungen durchmacht, in einer Lebensspanne?
Auch für meine Generation hat sich das Leben verändert und es verändert sich weiter, jeden Tag. Aber ich würde nicht sagen, dass es so radikale Umwälzungen sind, wie mein Opa sie mitgemacht hat. Vom Kaiser über die Diktatur hin zur Demokratie. Autos auf allen Straßen. Supermärkte, die fast rund um die Uhr alles bieten. Unzählige Fernsehkanäle in Dauerschleife, das Internet. Flugreisen in alle Winkel der Erde.
Mich würden solche Veränderungen verwundern. Würde ich sie verstehen? Ich verstehe ja nicht mal, wie mein Fernseher funktioniert. Aber ich nutze ihn. Ist die Welt komplizierter geworden? Vielleicht.
Aber wenn ich eins sicher weiß, dann das: man darf nicht die Fähigkeit des Wunderns verlieren. Sonst findet man keine Wunder. Nicht im großen und nicht im kleinen. In dem Sinne: Frohe Weihnachten.
PS: Zum Ende ein Zitat von Helmut Schmidt, bei dem ich mich frage, ob mein Opa ihn gewählt hat. Als Landwirt? Ich weiß es nicht.
"Sie mögen in diesem Augenblick ein triumphierendes Machtgefühl empfinden. Aber sie sollen sich nicht täuschen. Der Terrorismus hat auf Dauer keine Chance. Denn gegen den Terrorismus steht nicht nur der Wille der staatlichen Organe, gegen den Terrorismus steht der Wille des ganzen Volkes. Dabei müssen wir alle trotz unseres Zornes einen kühlen Kopf behalten."
Ich vermute, mein Opa hat dieses Zitat damals in den Nachrichten gesehen. Und ich vermute, er würde es auch heute noch für passend empfinden. Ich zumindest tue es.
Als er geboren wurde, regierte der Kaiser. Ich stelle mir die Welt damals recht klein vor. Er hat in seinem Leben nie den Führerschein gemacht. Trotzdem hat er die Welt wahrgenommen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich ihn mal Zeitung lesen gesehen habe, aber auf sowas habe ich als Kind auch nicht geachtet. Ich weiß, dass er sich die Sportschau angesehen hat.
Was würde dieser Mann zu der heutigen Welt sagen? Zu den Nachrichten, die es jeden Tag zu bestaunen und betrauern gibt? Ich weiß es nicht. Wie empfindet man die Welt, wenn sie so radikale Veärnderungen durchmacht, in einer Lebensspanne?
Auch für meine Generation hat sich das Leben verändert und es verändert sich weiter, jeden Tag. Aber ich würde nicht sagen, dass es so radikale Umwälzungen sind, wie mein Opa sie mitgemacht hat. Vom Kaiser über die Diktatur hin zur Demokratie. Autos auf allen Straßen. Supermärkte, die fast rund um die Uhr alles bieten. Unzählige Fernsehkanäle in Dauerschleife, das Internet. Flugreisen in alle Winkel der Erde.
Mich würden solche Veränderungen verwundern. Würde ich sie verstehen? Ich verstehe ja nicht mal, wie mein Fernseher funktioniert. Aber ich nutze ihn. Ist die Welt komplizierter geworden? Vielleicht.
Aber wenn ich eins sicher weiß, dann das: man darf nicht die Fähigkeit des Wunderns verlieren. Sonst findet man keine Wunder. Nicht im großen und nicht im kleinen. In dem Sinne: Frohe Weihnachten.
PS: Zum Ende ein Zitat von Helmut Schmidt, bei dem ich mich frage, ob mein Opa ihn gewählt hat. Als Landwirt? Ich weiß es nicht.
"Sie mögen in diesem Augenblick ein triumphierendes Machtgefühl empfinden. Aber sie sollen sich nicht täuschen. Der Terrorismus hat auf Dauer keine Chance. Denn gegen den Terrorismus steht nicht nur der Wille der staatlichen Organe, gegen den Terrorismus steht der Wille des ganzen Volkes. Dabei müssen wir alle trotz unseres Zornes einen kühlen Kopf behalten."
Ich vermute, mein Opa hat dieses Zitat damals in den Nachrichten gesehen. Und ich vermute, er würde es auch heute noch für passend empfinden. Ich zumindest tue es.
1 Comments:
Da muss ich immer an meine Oma denken, die wurde am 26.12.1900 geboren und hat sich immer für neue Dinge interessiert. Hat noch bis zum Schluss Zeitung gelesen. Obwohl sie im Alter an Demenz litt, hat sie immer Geschichten von früher erzählt, als der Kaiser noch lebte oder wie sie als Hausmädchen den Pfarrer beim Turteln mit der Herrin erwischt hat.
Sie ist bei guter Gesundheit 92 Jahre alt geworden und wenn sie im Altenheim nicht die Treppe herunter gestürzt wäre, wäre sie sicher noch hundert geworden.
Besonders fasziniert war sie übrigens von der Erfindung des Tetrapack. Die hat sie immer aufgeschnitten, auf ihren Küchenherd gelegt und sich dann mit einer Decke draufgesetzt und ferngesehen. :-)
By Christina, at 6:59 AM
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