Gelesen: Ariel Levy - Gegen alle Regeln
Diese Rezension zu schreiben fällt mir nicht so leicht, wie sonst. Das liegt vor allem daran, weil das Buch in eine Kategorie fällt, die ich sonst nicht unbedingt lese. Es ist die Geschichte einer Frau, von der ich vorher noch nie gehört hatte und deren Leben unter so komplett anderen Vorzeichen begann als meins, dass uns wohl kaum etwas verbinden würde.
Geboren 1974, aufgewachsen in einer jüdischen Familie in Amerika, trennen mich als Leser von der Autorin Geschlecht, Religion und Herkunft. Von daher war es für mich ein kleines Wagnis, mich auf das Buch einzulassen.
Kurzum: Ich habe es nicht bereut. Wenn man sich darauf einlässt, ist es ein sprachgewaltiges Buch, in dem die Autorin mit ihren Worten starke Bilder heraufbeschwört, die einen als Leser mit auf eine Reise durch Ariel Levys Leben nehmen. Und obwohl schon am Anfang verraten wird, was geschehen wird, fiebert und leidet man mit.
So begleiten wir Ariel Levy von Kindheitstagen an auf ihrem Weg hin zu einer gestandenen Journalistin, die spannende Reportagen schreibt. Erleben mit, wie auch ihr familiäres Glück an der Seite ihrer Frau perfekt wird und schließlich durch eine Schwangerschaft die Krönung erfährt.
Von diesem Punkt an muss man als Leser aber erleben, dass nichts so leicht zerbricht wie Glück und das man sich auch dann noch, wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen, an den Scherben verletzen kann.
Dieses Buch sollte man in Ruhe lesen und auf sich wirken lassen, damit es sich voll entfalten kann. Manche Sätze habe ich mehrfach gelesen, weil sie mich so gepackt haben.
Fazit:
Sicher ist dieses Buch nicht für jedermann und vermutlich auch eher etwas für Frauen, aber Levys Art zu schreiben weiß einen auch als Mann gefangen zu nehmen. Von daher eine klare Leseempfehlung. Einen Stern Abzug gebe ich für das Cover, welches mich im Buchladen nicht angesprochen hätte und auch, weil die letzten Kapitel alle sehr kurz geraten sind und es irgendwie wirkt, als hätte die Autorin das Buch einfach schnell beenden wollen. Da Ariel Levy noch lebt, gibt es natürlich auch kein richtiges Ende, so dass ich mich als Leser ein wenig allein gelassen fühlte, nach dem ich mich für Stunden an sie gefesselt hatte.
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