Gelesen: Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt - Jaroslav Kalfar
Selten ist es mir schwerer gefallen, ein Buch zu bewerten. Was vor allem daran liegt, dass "Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt" stets neue Erwartungen weckt und diese immer wieder mit überraschenden Wendungen unterläuft, ohne mich als Leser dabei aber zu enttäuschen.
Im Buch begleiten wir den ersten tschechischen Raumfahrer, Jakub Prochazka, auf seiner Mission ins All, hin zu einer interstellaren Wolke, die plötzlich im Universum auftaucht.
In Rückblicken lernen wir, wie Jakub zu dem wurde, der er heute ist. Und folgen dann seiner Entwicklung hin zu jemand, der er vielleicht nie werden wollte, aber immer schon irgendwie war.
Das klingt kompliziert, aber das ist das Buch in gewisser Art und Weise auch. Es ist Sci-Fi, es ist Lovestory, es ist Familiengeschichte und gleichzeitig ein zeithistorisches Dokument, denn es geht auch um den Umsturz im Jahr 1989 in den Ostblockstaaten.
Ziemlich viel Inhalt für knapp 360 Seiten, dabei wirkt der Roman nie überladen, auch wenn ich im zweiten Drittel das Gefühl hatte, jetzt dreht es doch etwas ab. Schlussendlich bekommt der Autor aber doch gut die Kurve und er schafft es, alle Zutaten zu etwas tollem zu vermischen.
Ob es ein Happy End ist oder nicht - diese Frage könnte ich nicht einmal beantworten. Vielleicht kann eine Geschichte wie diese auch gar keins haben. Auf jeden Fall gibt es - trotz der kleinen Kritikpunkte - die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung, alles andere wäre nicht gerechtfertigt. Diesen Autor sollte man sich merken und auf mehr hoffen.
Labels: Eine kurze Geschichte der böhmischen Raumfahrt, Jaroslav Kalfar, Rezension
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