Sweet little eighteen
Wie lange war ich denn nicht mehr auf einem 18. Geburtstag? Das muss schon Jahre her sein. Umso schöner, dass ich das in meinem hohen Alter am letzten Samstag noch einmal erleben durfte. Sandra hatte mich eingeladen, darum musste ich Richtung Borken. Das dürfte ja noch ein Begriff sein, aber die ganzen Dörfer die ich da durchqueren musste...nie gehört und nie gesehen. Wie immer war ich schon etwas spät losgefahren, aber ich hatte ja eine Wegbeschreibung...da kann ja nichts schief gehen. Denkt man so...aber in Borken bin ich dann nur einmal irgendwo vorbei gefahren und schwupps war ich schon Richtung Ahaus unterwegs. Also erstmal wenden und dann erstmal rein nach Borken. Wenn ich in der Stadt bin, finde ich schon was ich suche. Pustekuchen! Ich verfranste mich und machte eine ausgedehnte Stadtrundfahrt. Bis ich dann irgendwann in einer Wohnsiedlung aufgab und eine Frau nach dem Weg fragte. Hilfsbereit ging diese Frau in ihr Haus und ließ mich mit ihrer kleinen, vielleicht dreijährigen Tochter alleine. Sehr mutig, würde ich in der heutigen Zeit nicht unbedingt machen. Aber ich sehe wahrscheinlich sehr vertrauenswürdig aus. Die Kleine war auch knuffig.
Kleine:"Unser Papa ist weg gegangen."
Ich:"Wo ist dein Papa denn hin?"
Kleine:"Da rüber."
Ich:"Und was macht der da?"
Kleine:"Na, reden und so Sachen."
Dann kam auch schon die Mutter und erklärte unter optischer Hilfestellung eines Stadtplans den Weg. Ich musste erstmal einige Kilometer zurück, das sah ganz einfach aus.
"Ich habe irgendwo einen zweiten Stadtplan, den könnte ich noch suchen."
Mit einem Blick auf meine Uhr und dem vollen Vertrauen in meine Orientierungsfähigkeit machte ich mich, fröhlich winkend verabschiedend, wieder auf den Weg Richtung Maren. Erstmal an allem wieder vorbei...Tankstelle, McDonalds, Volksbank...gut, das ist richtig..jetzt müsste doch gleich die Dings-Straße kommen...natürlich kam sie nicht und ich war plötzlich wieder in der Wallachei! Gott sei Dank rief mich Maren an.
"Maren, hilfe! HILFE! Ich bin verirrt und verloren!"
Schweigen, dann Lachen.
Maren:"Wo bist du?!"
Ich:"Kreisverkehr, Bochholter Straße."
Maren:"Gut, dann fahr die erste links raus."
Ich:"Im Kreisverkehr darf man nicht links raus."
Maren:"Man, fahr so raus, dass du das Peugeot-Haus links von dir hast."
Ich:"Gut, hab ich geschafft."
Maren:"Okay, wie heißt die Straße da jetzt?"
Maren:"Man, fahr so raus, dass du das Peugeot-Haus links von dir hast."
Ich:"Gut, hab ich geschafft."
Maren:"Okay, wie heißt die Straße da jetzt?"
Ich:"Bochholter Straße."
Maren:"Gut, da müsste jetzt gleich eine Gärtnerei kommen."
Ich:"Hier sind Kühe."
Ich:"Hier sind Kühe."
Wieder Schweigen.
Maren:"Was sind da?"
Ich:"Jetzt kommt ein Flugplatz...Hoxfelde."
Maren:"Du bist wieder völlig verkehrt."
Ich:"Jetzt kommt ein Flugplatz...Hoxfelde."
Maren:"Du bist wieder völlig verkehrt."
Ich musste schon gegen die Tränen ankämpfen, ich bin ein Mann! Ich darf mich nicht so verfahren.
Maren:"Dreh um und wieder rein in den Kreisverkehr."
Das musste ja nun klappen, immerhin hatte ich alle Ausfahrten des Kreisverkehrs nun schon mindestens zweimal probiert. Bis auf die letzte. Und von dort an leitete mich Maren, meine Retterin der ich für immer zu großen Dank verpflichtet bin, bis zu ihrer Haustür, die ich mit minimaler Verspätung von knapp 45 Minuten und etwa 40 Zusatzkilometern erreichte. Zusammen mit Laura wurden wir ins Auto gepackt und bewunderten dann Marens Fahrkünste, kommentiert von ihrer Mama. Die mich doch sehr stark an meine eigene Beifahrermama erinnerte. Als wir heil bei Sandra ankamen, trafen wir auch auf Nina und Katrin. Laura und Katrin konnten dann heldenhaft die fast tausend Kerzen anzünden und wir huschten zum Gratulieren in die Partygarage. Na ja, wir wollten huschen, passten aber mit dem Geschenk nicht durch die Tür. Also ganze Garage auf, wir rein, Tür wieder zu. Und erstmal ein Mädchenbier auf all den Stress.
Dann dauerte es auch nicht lange, bis wir Sandras Garten zur Flunkyball-Arena umfunktionierten und mit verschiedenen Materialien experimentierten bis wir den perfekten Zeitungsknüllball gebastelt hatten. Die Spiele konnten beginnen! Laura mogelte in ihrer gewohnten Weise und sprang todesmutig dem Ball entgegen. Nächstes mal spielen wir aber in der Halb-Liter-Klasse, in so einem V+ sind ja nur zwei Schlückchen drin. :-)
Nachdem sich am Anfang noch viele zierten, sah die zweite Runde dann schon elf Teilnehmer.
Von dem anstrengenden Sport musste man sich erholen und mit Pizzabrötchen stärken. Später kam dann noch Matthias und komplettierte die Runde, welche sich um Brot und obertodesleckere Aioli versammelt hatte um sich Jugendsünden zu gestehen. Die Jugend von heute...gar nicht so schlimm wie wir damals! :-D
Nina war dann so lieb uns ein Taxi zu bestellen, ihr erhoffter Fahrer tauchte allerdings nicht auf. Ich nahm vorne Platz und war so höflich meine Aioli (obertodeslecker, hab ich das schon erwähnt?) für mich zu behalten. Bei Maren quatschten wir dann noch bis die Vögel zwitscherten und die Sonne schien. Das ich mich auf dem Rückweg sehr müde noch mal leicht verfuhr...darüber breite ich den Mantel des Vergessens. Alles in allem ein sehr schöner Abend und es ist doch bedauernswert, dass ich so weit von euch wegwohne. :-) Aber dennoch rockt mein Ruhrpott! ;-)
1 Comments:
Hey Oli-Schatz,
ich muss schon sagen, dein Orientierungssinn ist viel schlechter, als der einer Frau (ich bezeichne mich da jetzt mal als Ausnahme)! Nächstes mal rufst du mich bitte früher an... *g*
Bis die Tage.
Hab dich lieb *Kuss
Maren
By Anonym, at 1:53 PM
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