Das Königshaus der Monster - Jonathan Barnes
Mit "Das Königshaus der Monster" legte Jonathan Barnes sein zweites Werk vor. Es ist indirekt die Fortsetzung des wirklich genialen "Das Albtraumreich des Edward Moon". Wieder treffen wir auf das Direktorium, die Präfekten Hawker und Boon, zwei blutrünstige Killer in Schuljungenuniform sind von der Partie und der Handlungsort ist wieder London. Während es Barnes im ersten Band gelingt das London im Jahre 1901 spannend darzustellen, gelingt es im in der Neuzeit nicht wirklich seinen Handlungsort mit Leben zu erfüllen.
Fangen wir mit dem Klappentext an:
"GLAUBEN SIE DIESEM BUCH KEIN WORT! - Es kündet vom letzten Krieg, vom Untergang des britischen Königshauses, von der Vernichtung unserer Welt. Es treiben Serienkiller ihr Unwesen, die sich wie Schuljungen kleiden, Männer mit Fischköpfen, mörderische Rockmusiker und körperlose Agentinnen. Und da ist Henry, ein Archivar im öffentlichen Dienst, dessen Leben bisher langweilig und ereignislos war. Er ist auserwählt, dem Grauen Einhalt zu gebieten. Doch Sie dürfen ihm nicht vertrauen! Er ist ein Lügner. An seinen Händen klebt Blut - das Blut der ganzen Welt."
Genauso wenig wie der Klappentext im Grunde verrät, passiert auch im Buch. Es dauert mehr als 100 Seiten bis man so langsam eine Ahnung bekommt, wohin die Geschichte gehen könnte. Kein spannendes miträtseln wie im Albtraumreich. Die Handlung ist wechselweise total vorhersehbar, weil sie sich immer schleifenartig wiederholt, dann wiederum werden abstruse Ideen präsentiert. Wirkten sie in Barnes Debut noch einfallsreich, scheinen sie hier mehr der Versuch zu sein den erfolgreichen Stil einfach zu kopieren. Dies läuft so bis zum Ende über fast 400 Seiten. Sicherlich gibt es einfallsreiche Szenen, auch ist der Stil immer noch gut und ich habe wahrlich schon schlechteres gelesen, aber wirklich empfehlen kann ich das Buch leider nicht. Besonders nicht denjenigen, die "Das Albtraumreich des Edward Moon" mochten und sicher mit genauso hohen Erwartungen an "Das Königshaus der Monster" gehen würden wie ich es tat. Insgesamt wirkt es wie drauflosgeschrieben ohne wirkliches Konzept. Etwas, dass man vielleicht bei einem Sinclair Roman für 1,60€ akzeptieren kann, aber nicht für ein Buch für fast 20€. Ich bin froh, diesmal bei ebay gekauft zu haben. In einer weiteren Rezension las ich die Beschreibung:"Langeweile auf hohem Niveau", das trifft es ziemlich gut.
Am Ende lässt Barnes sich einige Freiheiten um einen wahrscheinlichen dritten Band zu schreiben. Estella und die Präfekten sind immer noch dort draußen. Wenigstens die interessantesten Charaktere des Buches. Hoffentlich schafft Jonathan Barnes es dann wieder an alte Klasse anzuknüpfen.
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