Die Bahn kommt...oder doch nicht?!
Das 25. Rheinkulturfestival stand auf dem Programm, auf herrlichstem Gelände in den Rheinauen in Bonn, bei bestem Festivalwetter. Doch irgendwie steckte in den Planungen von Anfang an der Wurm drin. Erst erzählte ein Bahnmensch Verena das die Bahn gleich kommt. Die Bahn war aber ein Bus, irgendwie logisch das der nicht unten auf den Schienen vorbei kommt. Während Verena sich noch dort herumschlug war ich noch unterwegs um Jockel einzusammeln. Der hatte mir nämlich klar und deutlich getextet "Compu 1-2 mitbringen. Ich versuch jetzt irgendwie zu kommen." Klingt für mich nach "Kannst du mich abholen?" Oder nicht? Es war eh schon schwer genug ihn wach zu kriegen. Seltsam, um 4:48 Uhr klang er ganz munter. Gegen 12 Uhr roch er wie ein Puff nach Sekt und war mehr im Schlaf als wach. Na ja, wir erreichten die Bahn trotzdem. Dann lief es auch erstmal ziemlich gut. Knappe drei Stunden bis nach Bonn, die für mich wie im Flug vergingen dank des Kartenspiels. In Bonn erwartete uns eine Menschenmasse sondergleichen. Ca. 200.000 Menschen sagt der Veranstalter genossen Konzerte von unter anderem Kim Frank, Madsen, Donots und den Fantastischen Vier, die ich besonders stark fand. Verpflegt wurde man an einer Menge Ständen und von mobilen Biermenschen, die es nie weiter als 10m von ihrer Zapfsäule aus schafften. Bilder vom Mampfmonster werden noch nachgereicht.
Gegen 23 Uhr schlugen wir uns Richtung Bahn durch. Zuerst auch noch mit Glück, hinter uns wurde die Schlange gekappt und wir erwischten die ersten U-Bahn direkt. Zum Glück? Zum Teufel damit!!! Wir blieben irgendwo stecken und lagen längere Zeit fest. Aufgemuntert vom dicken Lokführer der pausenlos brüllte:"Wenn der Lackaffe da nicht bald von der Lichtschranke weg ist, schmeiß ich euch alle hier raus!"
Das ebenso muntere wie lustige "Versuch es doch!" nahm der Mann zu wörtlich und schmiss uns wirklich alle aus dem Zug.
Was alle dazu brachte ein fröhliches Liedchen anzustimmen..."Ein Hoch auf unseren Zugfahrer, Zugfahrer, Zugfahrer..."
Gebracht hat es nix, es ging nicht weiter. Nach dem Alina heraus gefunden hat, dass man zum Fahrstuhl fahren auf den Knopf drücken muss, auf dem nicht "Tür auf" steht, kamen wir wieder an die Oberfläche. Dort rannten wir mit anderen, vielen, vieeeeelen anderen vier Stationen durch Bonn bis zum Hauptbahnhof. Wo wir den ersten Zug noch sahen, aber nicht mehr betreten durften, übervoll wie seit mehr als 60 Jahren nicht mehr. (Für die, die solche Späße mögen, bitte jetzt "Ho ho ho" sagen, für die, die das für unangebracht halten "Kopfschütteln und Boah sagen!")
Der zweite Zug kam 20 Minuten später, dort wurden wir hinein gezwängt und kamen immerhin bis Köln. Wo wir nach einer halben Stunde Aufenthalt Richtung Düsseldorf fuhren.
"Achtung, Achtung, eine Durchsage. Wegen Bauarbeiten fährt dieser Zug nur bis Düsseldorf-Benrath."
Dort mussten wir dann in den Schienenerstatzverkehr umsteigen. Ein zu kleiner Bus mit einem Fahrer der entweder nicht reden wollte oder einfach kein Deutsch kann. Nach endlos langer Fahrt (doch nicht soo klein Düsseldorf...) hielt der Fahrer an und antwortete weder auf die Frage wo wir sind noch ob er uns bis zum Hauptbahnhof fährt. Nach mehreren Minuten Schweigen, in denen der Fahrer den Deutschkurs des letzten Jahres rekapitulierte, nuschelte er mehrmals "Isse Endstelle, isse Endstelle". Also alle wieder aus, zum nächsten S-Bahn Haltepunkt gerast, erst in die falsche Richtung, dann nach dem wir eine hohe Treppe hoch waren wieder alle zurück. Die nächste Bahn sollte uns dann bis nach Essen bringen. Überraschung! Vier Stationen vorher hieß es "Achtung, Achtung, eine Durchsage, wegen Bauarbeiten (oder wie Jockel meinte:"Selbstmörder auf der Strecke) fährt dieser Zug nur nach Essen-Werden." Dort gab es dann wieder mal den allseits beliebten Schienenersatzverkehr. Der Bus war mal wieder nicht aufzuwinden, Wegweiser ziemlich lieblos in die Gegend gehängt und mehrere mumifizierte Leichen hielten Bahntickets von 1978 in der Hand und faulten unter den Büschen vor sich hin. Glaube ich zumindest, kann auch sein das es langsam aufkommende Wahnvorstellungen waren.
Als wir den Bus fanden, stand er an einer falschen Stelle und wollte gerade wieder losfahren. So schnell wie man nach über fünf Stunden Bahnfahrt dann noch ist, rannten wir ihm hinterher. Viele vergeudeten ihre Luft mit dem Ausstoßen von Morddrohungen gegen Herrn Mehdorn. Mein Plan einer Sammelklage wurde nicht diskutiert. In Essen wurden wir dann Gott sei Dank abgeholt.
Ob die Bahn streikt oder nicht, ich glaube, man merkt eh keinen Unterschied. Auch die Bahnpreise verstehe ich nicht. Warum können fünf Personen für knapp 30€ eine ganze Nacht quer durch NRW fahren, während eine Einzelperson für eine Strecke schon gut 15€ zahlen soll? Kann mir das mal jemand erklären? Eh unwichtig, dann die Bahn erhöht ja jetzt erstmal die Preise. Um den hohen Service aufrecht zu erhalten oder was bitte?!
Ich werde auf jeden Fall längere Zeit nicht mehr Bahn fahren!
PS: Wer organisiert nächstes Jahr die Fahrt? Rheinkultur ist 2008 am 5. Juli.
PPS: Fotos kommen morgen oder übermogen, muss noch sortieren und verkleinern.
1 Comments:
Noch ma nen dickes "DANKESCHÖN" an die Deutsche Bahn das ich die ganze Nacht im Zug verbringen durfte!!!!War echt klasse bei euch.... *kotz
Aber Rheinkultur war mega!!!Schon allein deswegen weil ich Spezializtz und Fanta Vier Live gesehen habe:-)
Ps: bin von Do bis So in Holland mit dem Erb!!!!
Ps2: Am Mo. zocken wir ab 18uhr wieder in der Halle an der Schule!!!!
mfg , Der Jockel
By Anonym, at 5:29 AM
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